Mittwoch, 2. November 2016
Das Jubiläumsjahr der Reformation ...
... ist leider schon vorbei.
Doch wurde eigentlich gefeiert? Was war die Reformation?
Viele Kirchgänger glauben einfach nur noch, was ihre Pfaffen sagen, als wären die Pfaffen vollkommen. Aber sie denken kaum noch selbstständig über Glaubensinhalte nach. Warum werden die Protestanten nicht katholisch? Oder warum werden die Katholiken nicht evangelisch?
Weil im Allgemeinen sehr viel Unwissenheit über die Reformation verbreitet ist, fasse ich hier noch einmal die Grundsätze der Reformation kurz zusammen:
  • Allein die eigene Intuition: Weder der Klerus noch die kirchliche Tradition, sondern allein die eigene Intuition ist der Maßstab für alle christlichen Lehren und Praktiken. Jeder Christ (nicht nur der Klerus) kann sich mit der übersinnlichen Welt verbinden. Darum überlassen Sie das Denken in Glaubensfragen nicht länger dem Klerus, sondern gehen Sie nach innen, in ihr eigenes Herz!
  • Allein Christus: Weder Priester noch verstorbene Heilige können die Menschen mit Gott vermitteln. Denn Christus ist der einzige legitime Vermittler zwischen Gott und dem einzelnen Gläubigen! Wenn Sie sich unwürdig fühlen, direkt zu Gott zu kommen, dann wenden Sie sich vertrauensvoll an Christus, Ihren Fürsprecher (nicht an sterbliche Priester)!
  • Allein durch den Glauben: Der Mensch wird nicht durch Ablass oder gute Werke, sondern allein durch den Glauben an Christus und sein stellvertretendes Opfer vor Gott gerechtfertigt! Auch die Taufe, der Kirchgang oder die Mitarbeit in einer Kirche machen den Menschen nicht vor Gott gerecht.
Jeder dieser drei Grundsätze steht im krassen Widerspruch zu römisch-katholischen Kirchenlehre. Bereits zu Luthers Zeit reagierte die römisch-katholische Kirche mit äußerstem Zorn und grausamen Verfolgungen auf die Lehren der Reformation. Heute steht sie der Reformation immer noch genau so feindlich gegenüber. Nur die Verfolgung Andersdenkender ist heute nicht mehr (oder nicht mehr so offen) möglich.
Aber auch in den sogenannten "protestantischen" Kirchen und Freikirchen werden die Grundsätze der Reformation heute kaum noch deutlich verkündigt. Der ökumenische Schmusekurs der meisten "Protestanten" führt zu faulen Kompromissen und letztendlich zum Verrat an der Reformation! Man feiert noch Luther als Person. Aber seine wichtigsten Lehren werden verwässert oder weitgehend verschwiegen, weil sie die Ökumene behindern könnten. Die evangelische Kirchenleitung in Deutschland hat sogar hochrangige katholische Amtsträger zum Reformationsjubiläum 2017 eingeladen.
Der einfache Katholik kann zwar nichts für die feindselige Haltung seiner Kirche gegen die Reformation. Er wird von seinen Kirchenoberen verführt. Aber die hochrangigen katholischen Amtsträger wissen, was sie tun. Würde die evangelische Kirchenleitung in Deutschland die reformatorischen Prinzipien wirklich noch ernstnehmen, dann könnte sie niemals erwägen, die größten Feinde der Reformation zum Jubiläum 2017 einzuladen.
Doch niemand zwingt Sie, sich an diesem Ausverkauf der Reformation zu beteiligen. Bekennen Sie sich gerade in der heutigen Zeit ganz deutlich zu den drei Grundsätzen der Reformation! Lassen Sie sich nicht von katholischen oder evangelischen Kirchenvertretern das Reden verbieten! Treten Sie notfalls aus allen Kirchen aus, um der Reformation treu zu bleiben. Ihre persönliche Verbindung mit Christus ist nicht von der Mitgliedschaft in einer irdischen Organisation abhängig!

Übrigens war Dr. Martin Luther nur einer von vielen protestantischen Reformatoren. Weitere berühmte Reformatoren waren z. B. John Wyclif, Jan Hus, Philipp Melanchthon, Huldrych Zwingli, Menno Simons, Hans Tausen, John Knox usw.

... link